Mit dem Wintercheck sicher durch die kalte Jahreszeit
Es ist mittlerweile Ende Januar und noch immer liegt kein Schnee. Laut Wetterdienst soll es jedoch bald so weit sein. Bist Du schon ausreichend vorbereitet oder hast Du Dich schon insgeheim auf den Frühling gefreut?
Ehrlich gesagt, ich liebe den Winter. Was gibt es Schöneres, als mit dem Auto durch eine verschneite Landschaft zu fahren und den Anblick zu genießen? Das kann ich deshalb so gut, da ich immer versuche, meinen Wagen rechtzeitig auf den Winter vorzubereiten. Wenn das erledigt ist, habe ich auch bei Schnee, Eis und Matsch immer ein gutes Gefühl beim Autofahren.
Die richtige Ausrüstung im Auto
Es versteht sich eigentlich von selbst, dass man eine Ausrüstung für den Winter im Auto hat – doch allzu oft vergisst man es dann doch und kratzt beim ersten Frost mit der Parkscheibe oder einer CD-Hülle die Scheiben frei. Ein Eiskratzer – am besten mit einer geriffelten Seite und einer normalen, ein Schneebesen sowie ein Enteiserspray für Tage, an denen Du mit Kratzen nicht mehr weiter kommst, gehören unbedingt ins Auto. Die „Kür“ wäre noch ein Türschloss-Enteiserspray, falls das Schloss mal eingefroren ist. Und wenn Dein Auto morgens orgelt und orgelt und partout nicht anspringen will, bist Du froh, wenn Du ein Starthilfekabel im Kofferraum liegen hast. Leg am besten eine Wolldecke dazu, falls Du auf den ADAC warten musst, wenn gar nichts mehr gehen sollte.
Die richtigen Winterreifen
Alljährlich stellt sich die Frage, ob es spezielle Winterreifen sein müssen oder ob es Ganzjahresreifen tun. Für mich als Vielfahrer lohnen sich Winterreifen in jedem Fall. Sie sind einfach die beste Wahl für den Winter. Diese ziehe ich im Oktober auf und sobald Ostern (wenn es so weiter geht, in diesem Jahr Pfingsten) vor der Tür steht, kommen sie wieder runter. Das perfekte Reifenprofil ist 4 mm und die Reifen sollten auch nicht älter als 4 Jahre sein. Ich überprüfe mein Reifenprofil immer mit einer 2 Euro Münze. Sieht man den silbernen Rand der Münze noch, wird es höchste Zeit, neue Reifen zu kaufen. Verschwindet der Rand im Profil, ist alles in Ordnung. Die gesetzlich vorgeschriebene Profiltiefe liegt bei 1,6 mm – wirst Du mit weniger erwischt, drohen Dir 40 Euro Strafe und ein Punkt in Flensburg – bei Behinderungen sogar 80 Euro. Dieses Geld lässt sich meiner Meinung nach sinnvoller investieren.
Der Reifendruck sollte in jedem Fall 0,2 bis 0,3 bar über dem im Sommer liegen. Der tatsächliche Reifendruck hängt vom Reifenmodell und der Beladung des Fahrzeugs ab. Mit einem perfekt eingestellten Reifen verbrauchst Du weniger Sprit und benötigst einen kürzeren Bremsweg. Auch in Kurven hast Du sehr viel mehr Stabilität und damit ein besseres Fahrgefühl.
Freie Sicht im Winterwunderland
Kennst Du das auch? Du fährst auf der Autobahn und Dein Vordermann spritzt Dir die ganze Scheibe mit Matsch, Schmodder und Salz voll? Nicht ärgern. Wenn Du daran gedacht hast, das Wischwasser nachzufüllen, ist alles im grünen Bereich. Denke auch daran, dass Du Frostschutzmittel zugibst. Schließlich willst Du nicht den Hebel bewegen und nichts passiert… Das Gleiche machst Du am besten auch beim Kühlerwasser, damit es nie einfriert.
Kratzen oder sprayen? Eine Gewissensfrage…
Auch wenn der Gedanke verlockend ist – den Motor anstellen und warten, bis alles von selbst abtaut, ist nicht erlaubt. Wer die Umwelt schonen und seine Mitmenschen nicht mit unnötigem Lärm verärgern will, der beißt morgens in den sauren Apfel und kratzt – oder sprüht. Mit Eisspray geht es natürlich schneller und die Finger werden nicht kalt. Allerdings bleibt dabei oft ein schmieriger Film auf der Scheibe… Günstiger und besser ist es daher zu kratzen – erst mit der geriffelten Seite, dann mit der glatten. Damit Du nicht zusätzlich noch von innen kratzen musst, achte darauf, dass nicht zu viel Feuchtigkeit ins Auto dringt. Ich klopfe meine Schneeschuhe daher vor dem Einsteigen immer ab. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auch eine alte Zeitung auf die Fußmatte legen und regelmäßig entsorgen. Wenn die Feuchtigkeit erst mal ins Auto gelangt ist, hilft es, eine Schale mit Salz oder – bitte nicht lachen – Katzenstreu ins Auto zu stellen. Das saugt die Feuchtigkeit auf.
Was tun bei Aquaplaning?
Was ich ja gar nicht mag ist dieser Schneematsch; und wenn es dadurch zu Aquaplaning kommt, kann es auch sehr gefährlich werden. Ich habe gelernt, mit der richtigen Reaktion einen Unfall zu verhindern – wobei ich zugeben muss, dass mein Adrenalinspiegel auch jedes Mal ansteigt, wenn ich ins Rutschen komme. Sobald das Auto „zu schwimmen“ beginnt, versuche ich, das Lenkrad in der ursprünglichen Position zu belassen oder nur ganz langsam zu bewegen, nicht zu bremsen, den Fuß vom Gas runter zu nehmen und auf die Kupplung zu treten. Und dann toi, toi, toi! Bisher hat es Gott sei Dank immer geklappt. Wenn Du Dich unsicher fühlst, mach‘ doch mal ein spezielles Fahrsicherheitstraining. Danach bist Du für jeden Fall gerüstet.
Mach‘ den Wintercheck
Ich habe eine Checkliste, die ich immer nochmal durchgehe, bevor der erste Schnee kommt:
- Batterie prüfen und gegebenenfalls austauschen
- Zündkerzen prüfen und bei Bedarf austauschen
- Scheinwerfer reinigen und richtig einstellen lassen
- Türdichtungen mit Silikon einreiben
- Türschlösser ölen, damit sie nicht einfrieren.
Wenn das alles erledigt ist, freue ich mich sogar auf den ersten Schnee. Was sich für mich bei allen Tipps zum Wintercheck jedoch als bester Tipp beim Autofahren erwiesen hat: Ich fahre einfach 15 Minuten eher los und plane mehr Zeit ein. Denn Eile ist gerade im Winter ein ganz schlechter Begleiter.
Welche Erfahrungen hast Du mit dem Auto im Winter gemacht? Gibt es spezielle Tricks, die Dir helfen, die kalte Jahreszeit besser zu überstehen? Falls ja, dann verrate Sie uns!
19 Juni 2015 | 2:54 pm | Kommentieren auf Julio
Vor allem für eine Fahrt im Gebirge sollten Sie besonderes Augenmerkt auf die Reifen legen. Um das Auto sicher durch das winterliche Gebirge zu lenken, sind Schneeketten unverzichtbar.